„Es war im März 1898. Der Winter wollte seinen Abschied nehmen. In den Gärten zeigten sich die ersten Frühlingsboten. Da erwachte auch in den Herzen und Gemütern mehrerer junger Leute in der Gemeinde Schiffdorf der Gedanke, zum Zwecke der Gesundheitspflege und körperlichen Ausbildung einen Turnverein ins Leben zu rufen. Die Entwicklung dieser Bewegung ließ nicht lange auf sich warten.“ So beginnen die Aufzeichnungen von Willy Schmidt aus Schiffdorf, die er im Jahr 1973 als Chronist für die Chronik des TV Schiffdorf auf 15 Seiten aufgeschrieben hat.

In den schweren Zeiten ab 1933, in denen die Nationalsozialisten an die Macht drängten, wurden die Aufzeichnungen deutlich kürzer. 1934 wurde der erste Vorsitzende zum „Vereinsführer“, die Bezeichnung „Turnbruder“ wurde durch „Kamerad“ abgelöst und der Chronist schreibt: „So endete das Jahr 1936. Es schien, als wenn die Gewitterwolken am politischen Himmel auch die einst so schöne, mutige Turnerei bedrohen wollten.“

Zum Schluss schreibt Willi Schmidt, dass 1939 die beliebte Feier einer Maskerade stattgefunden hat. „Dieses so beliebte und gern besuchte Fest war das letzte seiner Art vor dem 2. Weltkrieg. Damit wären mit Hilfe der Niederschriften der Werdegang und das ganze Tun und Treiben des Turnvereins bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges aufgestellt. Es soll nicht versäumt werden, den Idealismus der Turner hervorzuheben, die mit Eifer und Hingabe sich der Turnerei widmeten, denen wir das Bestehen unseres Vereins im Wesentlichen mit zu verdanken haben.“

Danach beschreibt der langjährige erste Vorsitzende Erwin Völker wie sich der TV Schiffdorf in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1973 entwickelt hat.