Achtung Satire!! – Die Truppe der Gürteltiere
Da hab´ ich mich aber auf etwas eingelassen….Mann, mann mann.
Es ist ja noch nicht allzu lange her, dass in diesem Medium (Vereinsheft Jan 2024) eine Glosse von mir abgedruckt wurde, in der ich die Eindrücke eines „Neuankömmlings“ in der Wassersportgruppe beschrieb. Fast alle „Altmitglieder“ hatten sich in diesem Machwerk wiedergefunden und die sich nicht fanden, können nicht lesen oder fühlen sich sonstwie zurückgeblieben. Ich als Autor bedauere das sehr, weil ich dann einige nicht getroffen habe, denn ich wollte ja keinen auslassen.
Da erlaube ich mir die Frage, wieso Damen und Herren, die doch im normalen Leben als vernunftbegabt bezeichnet werden könnten, mir als Autor zumuten, eine weitere Auslassung zu fertigen!?!? Aber was ist schon „Vernunftbegabung“? Noch lange keine Vernunft, sondern nur die Begabung dazu!!
Also eine Niederschrift über die Ereignisse eines Sportjahres soll es sein, die an Mittwochen außerhalb der Schulferien in späten Abendstunden stattfinden, die immer fast gleichen Ritualen folgen, in deren Abfolgen sich die Menschen einer äußerlichen Reinigung unterziehen (manche sogar vor UND nach den Leibesübungen, bei denen Schweißausbrüche eigentlich übergangslos im Schwimmmedium verschwinden) und deren Zweck die Ertüchtigung des Leibes dienen soll. Darüber zu schreiben ist eher ein zähes Thema. Hier der Versuch:
Den Teilnehmenden werden zu Beginn der Veranstaltung am Spätmittwochabend Schwimmgürtel verpasst, mit denen man noch unförmiger aussieht als eh´ schon. Darüber wird aber geflissentlich hinweggesehen. Wer wirft schon den ersten Stein, wenn er im Glashaus sitzt. Adonisse und Quellnympfen sind sehr rar in dieser sportlichen Runde. Da scheint aber niemanden zu stören, —–ist auch gut so!!
Dann geht´s für alle, außer dem Dompteur oder der Dompteuse ins zunächst kühle Nass. Jetzt entwickelt sich der umgeschnallte Gürtel zu einem sehr hilfreichen „Sportgerät“. Er ermöglicht allerhand Verrenkungen, die außerhalb des Wasserbeckens unter keinen Umständen gesund überstanden werden könnten, ohne allerhand kaum zu erdenkende Zerrungen, Dehnungsrisse, Kapselversprünge und Auskugelungen zu erleiden. Der Gürtel wird zu einem Freund, der einen trägt, dem man vertraut und der einem die eine oder andere „Doofübung“ sanft erleiden lässt.
Durch lange „Ausbildung“ und noch mehr „Erfahrung“ in SM-Handlungen (System-Motivierte H.) finden die Übungsleitenden Marterwerkzeuge wie „Nudeln“, „Hanteln“ und „Bretter“ (Schaukeln und Handschellen waren NOCH nicht dabei), die sie den Gürteltragenden zuwerfen wie Zirkustieren und diese dann auffordern, die Teile so zu verwenden, wie die Vorturnenden dies vom Beckenrand aus vormachen. Das kann ja nicht funktionieren!
Klar, denn diese von sportgestählten und kraftstrotzenden Übungsleitenden vorgeführten Übungen sind im Wasser von körperlich nur bedingt tauglichen, taumelnd „Schwimmenden“ nicht Eins zu Eins umzusetzen. Die höhere Warte, in der sich die Vorturnenden befinden, erlaubt es ihnen, die Bewegungen der Begürtelten zu begutachten, zu zerfetzen, zu kritisieren, zu verballhornen und in sehr seltenen Fällen zu loben. Meist allerdings mit Zusätzen wie: Das geht aber besser, schneller, freudiger und überhaupt….!
Wer keine Lust mehr hat, der schützt Krämpfe vor oder muss mal aufs Klo. Kleinigkeiten werden nicht im Wasser erledigt. Oder vielleicht doch? —Hoffentlich NICHT!!! Na ja, dann ist die ¾ Stunde auch schon um, die Meisten sind´s zufrieden und erklimmen die Leiter am Beckenrand. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Das sieht manchmal ganz schön wenig „hurtig“ aus.
Man, man, man! Sooo anstrengend ist das „Training“ nun auch wieder nicht. Dann versichern sich alle, dass es wieder mal ein unvergessliches Erlebnis war, sich über eine gewisse Zeit bevormunden und quälen zu lassen und dass man sich freut, am nächsten Mittwoch wieder auf die Schippe genommen zu werden. DAS Ist wirklich komisch!!
Wie eingangs gesagt: Der Mensch ist ja nur vernunftbegabt!! Also darüber soll ich einen Beitrag für die Vereinszeitung leisten? Wie komme ich denn dazu?! Es gibt doch gar nichts zu berichten, außer: Schön, dass ich mich auf diese tolle Truppe eingelassen habe.
Hoffentlich widerfährt es uns im nächsten Jahr nicht wieder, dass wir monatelang ohne Zugang zur Schwimmhalle im KreisGY sind. Schade um die schönen nicht-gemeinsamen Stunden.
Für alle, die Lust verspüren, auch mal Gürteltier zu sein: Nur zu, lasst Euch auf die Warteliste setzen, denn Ihr wisst ja, wer zu spät kommt, bestraft das Leben. Nur: „Jung“ solltet Ihr schon sein, denn die Liste ist lang. Da können schon mal ein paar Jahre vergehen bis zur rituellen Aufnahme, denn: Allerdings gibt es eine ganz wichtige Voraussetzung!! Singen muss man können!
Auch wenn man es nicht kann!!
Euer Eberhard
Du BaDu BaDu BaDuBA Du BaDU………….



